Aber bereits nach einigen Km lockerte sich die Bewölkung auf und beim ersten Halt am Lac de Gruyere grüsste uns die Sonne. Gestärkt mit Kaffee und Gipfeli gings weiter und bereits um 10.00h wurden wir herzlich begrüsst vom Vigneron Yves Porta und seiner Mama Idi an unserem Reiseziel Grandvaux.
Auserlesene Weine
Auf der heimeligen Sonnenterasse degustierten wir einige hervorragende Tropfen aus dem bekannten Lavaux-Gebiet. Dazu genossen wir knuspriges Greubenbrot, Wurst und Käse. Es war interessant zu hören, wie sich der Letzte Jahrgang entwickelt hat. Die diesjährige Ernte wird um einige Prozent tiefer sein, denn der Hagel richtete stellenweise grossen Schaden an. Die Qualität sollte aber auch wieder gut bis sehr gut werden.
Allzufrüh waren die zwei Stunden vergangen und wir verzogen uns ins Restaurant du Signal zum Mittagessen. Mit gewohntem waadtländer Charme begrüsste uns Madame Lutz im Garten unter schattigen Reben. Die fast weltbekannten Entrecòte auf heissem Stein mit Beilagen mundeten einfach fantastisch. Dazu gehörte auch etwas einheimische flüssige Sonne. Gut gestärkt hiess es aufbrechen und wir besuchten ein weiteres bekanntes Weingut Domaine Croix Duplex. Simone Vogel begrüsste auf der einzigartigen Sonnenterasse die bekannten Gesichter aus Sins aufs herzlichste. So probierten wir wieder diverse Erzeugnisse aus dem bekannten Lavaux-Gebiet vom einfachen Chasselas St. Amour über den fruchtigen Fleurette 4plants bis hin zum vollmundigen Diolinoir und Gamaret. Der Hagel richtete auch hier einigen Schaden an aber der Ertrag sollte doch im jährlichen Durschnitt sein. Selbstverständlich wurden wieder einige Flaschen vom edlen Rebensaft bestellt.
Exzellentes Gourmet-Menü
Im Nu verging die Zeit und wir bezogen unsere reservierten Zimmer in der Auberge de la Gare, ein bekanntes Hotel-Restaurant mit 13 Gault Millau Punkten. Mit einem feinen Salatteller wurde das Gourmet-Menü eröffnet. Es war naheliegend, dass an einem See wie der Lac Leman die Hauptspeise Fisch auf den Teller kommt. So wurden uns excellente Filet de Perche mit Pommes und Beilagen serviert. Dazu wäre es wirklich schade gewesen nur Wasser zu trinken, und so genossen wir nochmals edle Tropfen von der einheimischen culture de la vigne. Nach einem feinen Essen gehört schlussendlich ein gutes Dessert dazu. Ein parfait flambè oder Zitronensorbet mit Wodka passte doch ausgezeichnet zu diesem Schlemmermenü. Als krönender Abschluss gehörte ebenfalls ein Kaffee mit oder ohne Verdünner dazu. Mit kulinarisch-weinseligen Geschichten klang der Abend langsam aus.
Lavaux-Express
Nach gutem Schlaf trafen wir uns bereits um 07.30h wieder zum Morgenbüffet. Mit dem üblichen Angebot wurde der morgendliche Hunger gestillt. Anschliessend hiess es Wein verladen und Abschied nehmen von unseren Gastgebern und amateurs de vin. Nun stand etwas spezielles auf dem Programm. Eine Rundfahrt durch die Reben mit dem Lavaux-Express. Beinahe hätten wir den Start mit der nostalgischen Bahn in Cully verpasst, schlussendlich fanden wir den Startplatz doch noch. Es war wirklich etwas Einmaliges mit diesem Tram-artigen Gefährt durch die steilen Hänge des Unesco-Weltkultur-Erbe Lavaux zu fahren. Nach gut einstündiger Fahrt verabschiedeten wir uns endgültig vom landschaftlich einmaligen Weinbaugebiet.
So fuhren wir mit dem Bus Richtung Lausanne – Bern unserem nächsten Reiseziel Murten entgegen. Ein paar Km vor Payerne trauten wir unseren Augen fast nicht. Tausende von Autos waren in Reih und Glied auf den riesigen kahlen Anbauflächen parkiert. Ja die Air14, die grösste Luftfahrtschau Europas lockte ja mehrere zehntausend Besucher an. So machten wir Halt in der heimeligen Altstadt wo wir im Hotel Eintracht, unter alten Arkaden das Mittagessen einnahmen. Feiner Salat, rassig gewürzte Cordon Bleu mit Kartoffelwürfeli und Gemüse, wurde uns vom sehr freundlichen Personal serviert.
Nun stand uns noch die letzte Etappe bevor. Nach staufreier Fahrt auf der Autobahn Richtung Bern –Zofingen-Sempach gabs ein letzter Halt im Rest. Schlacht wo wir nach einem herrlichen Spätsommertag ein wohlverdientes Bier genehmigten. Mit wenigen Minuten Verspätung vom Zeitplan trafen wir um 18.30h zu Haus ein. Herzlichen Dank an Präsident & Chauffeur Renè für die unfallfreie und sichere Fahrt sowie an Kassier Bruno für die Begleichung sämtlicher Unkosten!
Es waren zwei unvergessliche Tage und trotzdem wehte ein Schatten über uns wegen dem plötzlichen Tod unseres Gründungsmitgliedes Alois Villiger33. Die Reise war bereits organisiert und sämtliche Besuche angemeldet, deshalb beschlossen wir den Ausflug trotzdem anzutreten. Dieser Entscheid wäre bestimmt auch im Interesse von Alois gewesen. Aus verständlichen Gründen war auch Urs nicht dabei, auch Ruedi konnte aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen. An dieser Stelle wünschen wir ihm recht gute Besserung und hoffen, dass er das nächste Mal wieder dabei ist.
Der Aktuar Klaus