Montag, 17 Oktober 2016 07:00

Herbstreise ins Tessin

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sd) Der kleinste Sinser Verein gönnte sich zum 60. Jubiläumsjahr eine kulinarische Reise ins Tessin.  Es war noch dunkel als wir am frühen  Freitagmorgen bei angenehmem Reisewetter losfuhren. Aber schon bald begegneten wir dem ältesten Urner, der mit orkanartigen Böen die Bäume entlang der Autobahn schüttelte. Und das Resultat davon erlebten wir beim Gotthardsüdportal wo uns die ersten Regentropfen begrüssten. So machten wir den ersten Halt in der Raststätte Quinto.

Weingut Hefti, Ristorante Centovalli & Grappakeller Räber
Gestärkt mit Kaffee & Gipfeli ging die Reise weiter ins Rebgebiet Nähe Locarno wo wir von Vignaiolo Hefti begrüsst wurden. Der Familienbetrieb Hefti Vini wurde von Paolo Hefti im Jahr 2001 gegründet, als er die Reben seines Vaters übernommen hat. Im Jahr 2011 wurde der neue Weinkeller inmitten der eigenen Rebgärten errichtet um die Herstellung des eigenen Weins zu vergrössern. Das Weingut befindet sich in einer Gegend von Schwemmland des Flusses Melezza mit seinen sandigen und leichten Böden. 

Der Ortsteil Verscio der Gemeinde Terre di Pedemonte befindet sich in der Region von Locarno, einer touristischen Gegend, welche insbesondere durch das vorteilhafte Mikroklima bekannt ist und die subtropische Vegetation ideale Voraussetzungen zum Gedeihen der heimischen Reben bietet. Aktuell werden fünf Weine mit dem Namen „Tre Perle di Pedemonte“ hergestellt: Merlot, Merlot Barricato, Rosato di Merlot, Bianco di Merlot und Chardonnay. Nach eingehender Vorstellung und Besichtigung der blitzblank sauberen Räume degustierten wir in der heimeligen Winzerstube die eigenen Gewächse, dazu gabs knuspriges Brot, Käse & Salami. Leider mussten wir uns schon bald verabschieden und bedankten uns für die freundliche Führung und Degustation.

Ebenso zuvorkommend wurden wir im Ristorante Centovalli in Ponte Brolla empfangen wo wir im heimeligen Speisesaal Platz nahmen. Ein leckeres Menü mit Kürbissuppe, zartem Lammfilet und Tessiner Risotto wurde uns von sehr freundlicher Bedienung serviert. Dazu gehörte selbstverständlich auch ein feiner Tropfen Merlot und als Abschluss ein kräftiger Espresso.

Anschliessend fuhren wir nach Lodano ins hintere Maggiatal. Die Sinser Irene & Linus Räber-Villiger besitzen dort ein altes, heimeliges Rustico. Sie bewirtschaften aus Leidenschaft und als Hobby rund 3000 m2 Rebfläche im typischen und traditionellen Pergola-System und stellen mit den sogenannten Americano Trauben (Isabella) einen feinen Grappa her, der sich insbesondere in der Deutschschweiz aufgrund des feinen und aromatischen Geschmacks einer grossen Beliebtheit erfreut. Je nach Ernte verarbeiten sie jeweils rund 500 bis 900 kg Trauben zu rund 50 bis 90 Liter Grappa. Es liegt ihnen sehr am Herzen, trotz viel Arbeit einen Beitrag für das Erhalten einer traditionellen und wertvollen Kulturlandschaft zu leisten. Die künstlerischen Etiketten stammen von Irenes Vater, dem unvergesslichen Grafiker Renè Villiger. Die sehr edlen Getränke degustierten wir in der heimeligen Stube. Dazu mundeten der frische Panettone bestens. Gerne wären wir draussen unter den Reben gesessen, aber leider spielte das Wetter nicht mit. Jeder bekam noch ein Gratismuster und wir bedankten uns für die tolle Gastfreundschaft.

Nachtessen im Ristorante Al Pozz in Locarno Muralto
Am frühen Abend bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Garni Ibis und etwas später, nach einem kleinen Marsch setzten wir uns im Ristorante Al Pozz an den Tisch. Wie schön wäre es gewesen, draussen auf der grossen Terasse Platz zu nehmen, aber die Tessiner Sonnenstube zeigte sich von der schlechten Seite. Zum Nachtessen konnte jeder sein Menü selber aus der reichhaltigen Tessiner Speisekarte auswählen. Zum feinen Essen gehörte auch ein edler Tropfen flüssige Tessinersonne. Ein eleganter Merlot Riserva passte gut zum geselligen Abend, ebenso auch ein Kaffee & Dessert. Nach einem gemütlichen, etwas nassen Marsch klang der Abend im Hotel Ibis aus.

Gemütliche Heimfahrt
Nach relativ gutem Schlaf genossen wir das Frühstück im Ibis. Bei immer noch feuchtem Wetter fuhren wir etwas früher los als geplant Richtung Norden. Bis ein paar Km vor dem Gotthard-Südportal lief der Verkehr sehr flüssig, aber dann, ohne Vorwarnung ca. 1 Std. Stau wegen einspuriger Fahrbahn. Trotz diesem Zwischenfall trafen wir pünktlich mit etwas Schneematsch im Albergo San Gottardo zum Mittagessen ein. Zur Vorspeise gabs entweder gemischter Salat oder Minestrone. Zum Hauptgang servierte uns das sehr freundliche Personal exclusiv zarter Hirschrücken mit den üblichen Zutaten. Eine wahre Delikatesse, die nicht jeden Tag auf der Speisekarte steht. Dazu genossen wir den dazu passenden Wein. Mit einem Espresso wurde die kulinarische Reise beendet.

Den Reiseleitern René und Bruno herzlichen Dank für die Organisation. René führte uns (dank Navi) immer sicher ans Ziel und Bruno bezahlte stets alle anfallenden Rechnungen. Pünktlichkeit hat in der Spigrü grosse Priorität und so erreichten wir den Ausgangspunkt fast auf die Minute genau.

Der Aktuar Klaus

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Gelesen 12871 mal Letzte Änderung am Sonntag, 23 Oktober 2016 16:05

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